Seid ihr schon mal mit einer Touristengruppe nach Paris gefahren? Habt ihr denn schon mal einen Taschendieb beim Stehlen beobachtet? Habt ihr in Paris schon mal Frühlingsrollen und chinesischen Tee gesucht? Hat euch schon mal ein so genannter „chomeur“ einen Wein angeboten? Wurdet ihr schon mal durch die Pariser Metro verfolgt? Wart ihr schon mal nachts auf einem berühmten Pariser Friedhof? Seid ihr schon mal auf die Sekunde genau um 17Uhr7 auf einen bestimmten Platz gekommen?

Victoria und wir haben das schon erlebt. Zumindest imaginär! Am 28. März fand in der Gymnastikhalle für die achten und eine neunte Klasse ein französisches Theaterstück statt. Es wurde vom Knirps-Theater aufgeführt.

Vieles war anders als wir es uns vorgestellt hatten. Wir dachten, dass es eine große Theatergruppe sei und wir nicht mit in das Stück einbezogen würden. Es war jedoch so, dass die Gruppe nur aus zwei Personen bestand und sogar einige von uns mitspielen durften. Die zwei Darsteller haben immer wieder blitzschnell zwischen ihren Rollen gewechselt, so dass es nicht langweilig wurde. Besonders lustig war es auch, als einige von uns in das Stück mit einbezogen wurden. Das mag zwar nicht allen gefallen haben, aber eigentlich war es doch ganz witzig. An solchen Stellen gehen oft die Meinungen auseinander!

Nach unserer Ansicht wurden wir auch gut auf das Stück, das insgesamt über zwei Schulstunden ging, vorbereitet; z.B. dadurch, dass wir einen Vokabelzettel bekamen und auch vorher schon im Groben wussten, worum es in „Rendez-vous: Paris“ ging. Es war aber auch ein Stück, bei dem volle Konzentration gefordert wurde, da man sonst schnell den roten Faden aus den Augen verlieren konnte. Auch die Vokabeln waren wichtig, da ein Schauspieler ein echter Franzose war und dieser natürlich schwerer zu verstehen war als ein Deutscher, der französisch spricht.

Auch die deutschen Passagen wurden geschickt eingebaut, denn die Schauspielerin spielte hauptsächlich eine Deutsche, die auf der Suche nach ihrer Internet-Bekanntschaft Victor Noir war. Sie berichtete ihrer deutschen Freundin öfters über Handy die neuesten Ereignisse; die Handyrechnung wollen wir allerdings nicht sehen! Außerdem „fehlten“ ihr ab und zu ein paar französische Wörter.

Die Schauspieler wechselten nicht nur schnell ihre Kleider, sondern konnten auch viele verschiedene Dialekte mimen und schlüpften so blitzschnell von einer Person in die nächste. Unserer Meinung nach wirklich ein gelungenes Theaterstück, das viel Teamarbeit bei den Darstellern und höchste Konzentration bei den Zuschauenden erforderte. Die nächsten Achter können echt froh sein, wenn auch sie in den Genuss kommen, diesen Ausschnitt aus dem täglichen Pariser Metroleben „miterleben“ zu dürfen.

Butzbach, 28.03.2001

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