Bereits um acht Uhr morgens strömten die Französisch-Schüler der 8. bis 10. Klassen vom Schleizer Gymnasium in die Wisentahalle. Das Team der Halle hatte den großen Raum zu einer kleinen Variante umgebaut, und so konnte das junge Publikum die Handlung auf und neben der Bühne hautnah verfolgen.

Schleiz. "Nain, deux, trois . . . ", so nannte sich das Programm, das die Lehrerinnen der Fachschaft Französisch ausgesucht hatten. Gut vorbereitet hatten die Mitstreiter des "ensemble theatr.al" mit Sitz in Bad Ems ihre Vorstellung. Alle Schüler konnten mit Hilfe einer Vokabelliste die Handlung auf der Bühne besser verfolgen. Unterlagen für Vor- und Nachbereitung stellte das Theater ebenfalls zur Verfügung.

Die Vorstellung begann mit einem bekannten französischen Chanson und einer quirligen im Schnellsprechen rekordverdächtigen Reiseleiterin der "MS Viva" , die ihre Schützlinge auf einem Landgang nach Korsika begleitete. Das war nicht die einzige Rolle, in die Astrid Sacher schlüpfte. Ebenso überzeugend wusste sie eine unsichere deutsche Touristin darzustellen.

Während sie zwischen deutscher und französischer Sprache wechselte, blieb ihr Gegenspieler Frédéric Camus bei seiner wohlklingenden Landessprache. Mit ebensoviel schauspielerischem Talent wie Astrid Sacher schlüpfte er in grundverschiedene Rollen - und das mit enormer Geschwindigkeit.

Kulissen im einfachen Stecksystem erlaubten einen Wandel der jeweiligen Standorte. Interessiert verfolgten die Jugendlichen in den Zuschauerreihen die Handlung. Wenn sie einbezogen wurden, wussten sie durchaus Antworten und ließen sich auch dann nicht aus der Ruhe bringen, als fünf von ihnen auf der Bühne agieren mussten.

 

Die humorvolle Handlung drehte sich um ein Fahrrad, einen verdächtigen Koffer und verschiedene Gartenzwerge, unter denen sich auch ein besonders "gut" gelungenes Abbild von Napoleon befand.

Gegründet wurde das "Knirps Theater", zu dem das "ensemble theatr.al" gehört, 1988 in Berlin mit dem Ziel, lebendiges Theater für Kinder zu machen. Nach zwei Jahren Theaterarbeit in Frankreich entstand das zweisprachige Ensemble mit Frederic Camus und Astrid Sacher.

Die Gymnasiasten hatten nicht nur Aha-Effekte beim Französisch-Verstehen, sie amüsierten sich auch über humorvolle Situationen und Dialoge. "Es hat uns gut gefallen", meinten am Schluss einige von ihnen. Und: "Das ist eine angenehme Form des Unterrichts".

 

Renate Klein / 12.11.11 / OTZ

Zurück nach oben Button