Astrid Sacher und Frédéric Camus vom Knirps Theater aus Bad Ems waren am Freitag, den 9. Februar im Copernicus-Gymnasium zu Gast und zeigten den Schülern ein anderes Paris, als sie es aus ihren Lehrbüchern kennen.

Mit der jungen Deutschen Viktoria ging es kreuz und quer durch verschiedene Stadtbezirke, um Victor Noir, einen talentierten Journalisten zu finden, den sie im Internet kennen gelernt hatte.

Eine Straße, eine Hausnummer, eine Uhrzeit hat die junge Frau auf ihrem Zettel und trotzdem klappt das Treffen nicht: Statt Victor Noir begegnet Viktoria einem Clochard. Aber sie hat da noch eine Beschreibung des Wohnviertels von Victor: Man findet dort den besten Pfefferminztee, die besten Frühlingsrollen und hat außerdem von einem Hügel den besten Blick auf Paris. In der Nachbarschaft wohnen berühmte Persönlichkeiten: Musiker, Komponisten, Schriftsteller, Schauspieler und sogar Politiker.

Mit der Metro macht sich Viktoria auf die Suche, fragt immer wieder um Rat und fällt dabei zum Beispiel auf einen Taschendieb herein. Sie begegnet außerdem einer deutschen Touristengruppe aus Philippsburg (!!!; siehe Foto!) und durchstreift die Viertel, in denen es Chinesen und Araber und somit Frühlingsrollen und Pfefferminztee gibt.

Aber wo ist Victor Noir zu finden?

Im 20. Stadtbezirk schließlich kennt jemand Victor Noir und klärt Viktoria auf: Dieser Journalist wurde in jugendlichem Alter im Jahre 1870 erschossen und ruht seither zusammen mit berühmten Musikern, Komponisten und Schriftstellern auf dem Friedhof Père Lachaise und junge Mädchen schauen sich gerne seine Bronzestatue an.

Wer hat Viktoria beim Chatten so an der Nase herum geführt? Der lockere junge Franzose, der ihr mehrmals zufällig begegnet ist und sie jetzt zum Trost zu einem „thé à la menthe" einlädt???

Am Ende der Vorstellung gab es einen herzlichen Applaus für die beiden Darsteller, die unzählige Male blitzschnell in die unterschiedlichsten Rollen - und Kostüme - geschlüpft sind und den Schülern das andere Paris jenseits der Touristenpfade nähergebracht haben.

B. Kresser

Karlsruhe, 09.02.2007

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