Oder: Das kommt mir nicht in den Topf!
Eigentlich ist Ina N. die Verkörperung der netten Nachbarin. Mit ihrem Kochkurs möchte sie den Gästen anschaulich die Vorteile gesunder Ernährung nahe bringen. Doch zwischen Zwiebeln, Möhren und exotischem Gemüse offenbaren sich die Abgründe einer rassistischen Weltanschauung. Frau N. greift beherzt in die Vorratskiste von Vorurteilen, würzt diese mit neidischer Wut und nutzt als Geschmacksverstärker fröhliche Ahnungslosigkeit, gepaart mit (un-) gesundem Menschenverstand. Wohl bekomms! – Wenn das Lachen im Halse stecken bleibt…
Ein Stück über eine Eskalation von „…das wird man doch wohl noch sagen dürfen!“ hin zu offenem Fremdenhass.
Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wär‘ nur deine Schuld, wenn sie so bleibt. (Deine Schuld, Die Ärzte)
„Alltagsrassismus“ - das hört sich fast harmlos an. Was im „täglichen Einerlei“ (Definition ‘Alltag‘ im Duden) geschieht, kann doch so schlimm nicht sein. Alltag klingt banal, die Kolonialzeit ist lange vorbei und ich bin doch kein Rassist, nur weil ich mal „aber“ sage. „Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der Rasse der Weißen.“ schrieb Immanuel Kant, einer der wichtigsten Philosophen der Aufklärung - eine Zeit in der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit für alle gefordert wurden. Seit Jahrhunderten überlebt die Überzeugung, dass Unterschiede in Hautfarbe, Herkunft, Kultur oder Religion den Status und Wert eines Menschen in der Welt begründen. Mit der Flüchtlings- und Integrationsdebatte gibt es einen messbaren Anstieg rassistischer und/oder diskriminierender Positionen in der Gesellschaft.
Rassismus bedeutet, einfach ausgedrückt: Die Anderen gefährden –scheinbar- die eigene Gruppe und sollen weg. Rassistische Statements verbreiten sich via social-media unkontrolliert und ungehemmt . Worte haben Macht, Alltagsrassismus wird zu offenem Fremdenhass. Die Grenzen des „Sagbaren“ haben längst die Grenzen der Menschlichkeit überschritten. Wo sprachliche Gewalt möglich ist, entsteht reale Gewalt. Wie kurz dieser Weg sein kann, zeigen wir in diesem Stück.
Happy cooking ist eigentlich ein ganz normaler Kochkurs, aber nur eigentlich…
In der Tradition des „unsichtbaren Theaters“ wird der äußere Rahmen „Theateraufführung“ aufgehoben – Mit einem unverfänglichen Kochkurs holen wir die Themen Rassismus und Diskriminierung in die Realität.
Alter: ab 15 Jahren.
Spieldauer ca. 50 Min.
Grundsätzlicher Bestandteil einer Aufführung an Schulen ist eine gemeinsame Nachbereitung mit der Schauspielerin direkt im Anschluss an die Aufführung.
Gesamtdauer (Spiel und Nachbereitung): 90 Min.
Umfangreiches Begleit- und Nachbereitungsmaterial wird bei Buchung zugesandt.
Maximale Zuschauerzahl: 90. Auch als Klassenzimmerstück buchbar.
Wir danken dem Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur von Rheinland-Pfalz und der Landeszentrale politische Bildung Rheinland-Pfalz (Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage) für die Unterstützung!
Dank Unterstützung der Landeszentrale politische Bildung entstehen für ein Gastspiel mit dieser Produktion in SOR-SMC Schulen in Rheinland-Pfalz keine Kosten.
Text: Astrid Sacher • Regie: Hans Kieseier • Ausstattung: Kirsten Sauer • Spiel: Astrid Sacher